Brauche ich nur mal einen richtigen Urlaub oder leide ich schon an Burn-out?

Erschöpft und urlaubsreif oder schon völlig ausgebrannt und dem Burn-out nahe?

Unser modernes Leben fordert uns auf allen Ebenen und stellt hohe Ansprüche: Anspruchsvolle Projekte, komplexe Aufgaben, hohe Erwartungen und Termindruck im Job. Daneben hält uns im Privaten die Betreuung und Unterstützung der Kinder, die Beziehung zum Partner, die Versorgung von Familie und Haushalt, sportliche Aktivitäten, ehrenamtliches Engagement, Verabredungen und Unternehmungen mit Freunden und Bekannten und vieles mehr, erheblich auf Trab. Nicht nur ein rundum erfülltes, eher ein voll gestopftes Leben, das wenig freie Zeit lässt, um abzuschalten, sich zu erholen und die eigenen Akkus wieder aufzuladen. Neben dem zu bewältigenden Spagat zwischen Beruf, Familie und privaten Aktivitäten gibt es auch die einen oder anderen Probleme, Sorgen und Nöte, die uns beschäftigen. Da ist es kein Wunder, dass es da Zeiten gibt, in denen wir uns total gestresst und erschöpft fühlen und wir uns die Frage stellen:”Brauche ich nur mal einen richtigen Urlaub oder leide ich schon an Burn-out?”.

Stress und Burn-out sind zentrale Themen im Zusammenhang mit körperlicher und geistiger Erschöpfung.  Interessant ist es deshalb zu beleuchten, was Stress eigentlich ist, wie er entsteht und und wie es dazu kommen kann, dass man innerlich ausbrennt und in die Spirale eines Burn-out-Prozesses gerät.

Was ist Stress und wie entsteht er?

Ist Stress eine Modeerscheinung, eine typische Begleiterscheinung unserer schnelllebigen, globalisierten und virtuellen Welt oder gab es Stress auch schon früher, als das Leben – aus unserer heutigen Sicht – noch gemächlich war? Ist Stress irgendetwas, das von außen auf uns zu kommt oder ist Stress ein Modus, ein inneres Programm, dass in bestimmten Situationen in unserem Körper abläuft?

Stress – ein körpereigenes Verhaltensprogramm:

Um diese Frage zu beantworten ist ein Blick in die Vergangenheit der menschlichen Evolutionsgeschichte erforderlich. Unsere frühen Vorfahren haben unter unwirtlichen klimatischen Verhältnissen, ungeschützt oder in Höhlen gelebt, oft bedroht von wilden Tieren und ohne eigene körperliche Werkzeuge, wie Krallen, Reißzähne oder Panzer, um sich zu schützen. Gleichzeitig waren sie gezwungen zu jagen, um etwas zu essen zu haben. Allzu gemächlich und ruhig wird das Leben damals nicht gewesen sein, eher anstrengend, mit vielen existenzbedrohenden Situationen und ständig begleitet von der Angst ums Leben zu kommen. Das eigene Leben und das der Familie, vielleicht auch das der Sippe zu schützen und zu sichern, war daher ein grundlegendes Bedürfnis. Evolutionsbedingt ist daher die Angst um die eigene Existenz eine Urangst, also eine tief verankerte Angst des Menschen.

Ein Steinzeitmensch, ist auf der Suche nach Nahrung auf der Jagd und sieht sich plötzlich einem gefährlichen Tiger gegenüber. Eine höchst bedrohliche Situation und er muss sich Sekundenbruchteilen orientieren und entscheiden: Kämpfen oder Flüchten? Da Menschen eher Fluchtwesen sind, wird er sich mit hoher Wahrscheinlichkeit dafür entscheiden, zu flüchten und sich in Sicherheit zu bringen, um zu überleben. Der Körper versetzt sich in Alarmzustand und aktiviert vollautomatisch sein internes Notfallprogramm. Diese Programm übernimmt die vollkommene Kontrolle über die Körperfunktionen, stößt die Produktion von Stresshormonen in einer Kaskade an und mobilisiert so alle Energiereserven, die für Flucht oder Kampf erforderlich sind, mit dem Ziel zu überleben. Blutdruck und Puls, ebenso wie Atmung und Muskeltonus werden gesteigert. Alle Körperfunktionen, die für den Überlebenskampf nicht erforderlich sind, wie Immunsystem, Stoffwechsel, Schmerzempfinden und Libido werden herunter gefahren.

Auch wenn unsere heutigen Überlebenskämpfe anders aussehen, funktioniert unser körpereigenes Notfallprogramm auch heute noch nach den gleichen, uralten evolutionären Abläufen wie in der Steinzeit. Immer dann, wenn wir in eine Situation geraten, die unser Inneres als bedrohlich oder gefährlich empfindet, wird in unserem Körper unbewusst und vollautomatisch der Stressmodus aktiviert. Stress ist also nichts, was von außen auf uns zukommt, sondern ein körpereigenes Verhaltensprogramm, das die positive Aufgabe hat, uns zu unterstützen, gefährliche oder bedrohliche Situationen zu meistern. Stressmodus als Überlebensmodus.

Einstieg in die Burn-out-Spirale:

Kurzzeitige Stressphasen sind für den Körper grundsätzlich kein Problem, wenn auf die Stressreaktion wieder eine Regenerationsphase folgt, also der Körper die Möglichkeit hat, sich zu erholen und die Energiespeicher wieder aufzuladen. Urlaub ist daher eine gute Maßnahme, um Körper, Geist und Seele die Möglichkeit zu geben, sich zu erholen und aufzutanken. Ebenso wie die Alarm- oder Stressphase wird auch die Regenerationsphase durch eine gegenläufige Hormonkaskade begleitet durch die Atmung aktiviert und das Umschalten des Körpers in die Erholungsphase eingeleitet.

Zum Problem wird das Ganze aber dann, wenn wir das Gefühl haben, keine Auszeit nehmen zu können und dadurch permanent unter Druck und Strom stehen. Der Körper ist dann im im Dauerstressmodus ist und hat nicht die Möglichkeit, in die Erholungs- und Regenerationsphase zu kommen.

Im Dauerstressmodus reagiert der Körper mit einer dauerhaft gesteigerten Produktion von Stresshormonen: Kortisol, Adrenalin, Serotonin und Melatonin. Die Stressachse bleibt aktiv und es droht neben gesundheitlichen Risiken, wie erhöhter Cholesterinspiegel, Bluthochdruck, Herz-Kreislauferkrankungen bis hin zum Infarkt auch das Hineingleiten in eine Burn-out-Spirale mit allen Begleiterscheinungen.

Bitte lesen Sie hier demnächst mehr zum diesem Thema unter: “Was passiert in einer Burn-out-Spirale?”

 

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