Konfliktfähigkeit: Wie konfliktfähig sind Sie?

Konfliktfähigkeit: Wie konfliktfähig sind Sie?

Besitzen Sie eine klare Vorstellung davon, wie Sie Ihr Leben leben möchten? Treten Sie für das ein, was Ihnen wichtig ist? Räumen Sie Hindernisse, die Ihren Vorstellungen und Wünschen im Wege stehen, beherzt beiseite? Sind Sie bereit, für Ihre eigenen Belange auch mal den einen oder anderen Disput zu wagen?

Oder scheuen Sie die Auseinandersetzung? Bevorzugen Sie Harmonie und passen sich eher an die Vorstellungen Ihrer Mitmenschen an? Lassen Sie selbst belastende Beziehungen oder unschöne Situationen über sich ergehen? Sind Sie überzeugt, dass Sie im Grunde keinen Einfluss auf den Lauf der Dinge haben? Glauben Sie nicht wichtig genug zu sein, um Ihre Meinung und Ihre Wünsche äußern zu dürfen?

Konfliktscheu oder konfliktfähig?

Wenn Sie die Fragen des letzten Absatzes bereits beim Lesen mit „ja“ beantwortet haben, dann gehören Sie zu den Menschen, die Harmonie bevorzugen und Konflikten lieber aus dem Weg gehen.

Konfliktscheue Menschen sind vorwiegend passiv. Sie lassen sich eher von Widerfahrnissen und zufälligen Ereignissen lenken, als ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Sie fügen sich ein und richten sich, um des lieben Friedens willens, nach den Vorstellungen ihres Umfelds. Ihre Bereitschaft für die eigenen Belange aktiv einzutreten, sich durchzusetzen und dafür notfalls auch einen Konflikt auszutragen, ist eher gering ausgeprägt. Ihre Konfliktfähigkeit ist daher deutlich ausbaufähig.

Was steckt dahinter?

Dahinter steckt bei vielen Menschen die Angst, sich unbeliebt zu machen, nicht mehr gemocht, abgelehnt oder gar ausgeschlossen zu werden. Diese Angst ist tief im Unterbewusstsein verankert. Menschen sind soziale Wesen. Bereits in der Steinzeit war die Zugehörigkeit zur Sippe überlebenswichtig. Auch heute bieten die Familie und die Gemeinschaft mit anderen Menschen (in der Firma, im Sportverein, im Freundeskreis) Schutz und Sicherheit. Früher wie heute, drohen dem, der nicht (oder nicht mehr) dazu gehört, Isolation und Einsamkeit. Sobald daher der Verlust der Zuneigung und damit der Zugehörigkeit droht, wird das unterbewusste Alarmsystem aktiviert. Es veranlasst konfliktscheue Naturen unterschiedliche Schutzstrategien zu entfalten.

Harmonie, Rückzug oder Angriff?

Konfliktscheue Menschen streben gerne nach Harmonie in ihren Beziehungen. Sie möchten sich die Zuneigung erhalten. Sie tun deshalb viel dafür, um es ihrem Gegenüber recht zu machen. Sie unterdrücken ihre eigenen Bedürfnisse und Wünsche. Sie halten den Mund, äußern nur selten ihre Meinung oder das, was sie sich wirklich wünschen. Sie behaupten sich nicht und zeigen kein Profil. Von Selbstverantwortung sind sie weit entfernt. Gleichzeitig bemerken sie aber, dass sie dadurch immer mehr in eine abhängige, unterlegene Position geraten. Um dem Kampf zu entgehen, der notwendig wäre, um ein Abrutschen in diese Position zu vermeiden, schützen sich konfliktscheue Menschen häufig mit passivem Widerstand. Sie kündigen innerlich. Nicht selten ziehen sie sich auch aus der Beziehung zurück und brechen den Kontakt ab.

Aber auch Menschen, die weniger auf Harmonie bedacht sind, können konfliktscheu sein. Um eine abhängige und unterlegene Position zu vermeiden, treten sie die Flucht nach vorne an. Ihre Schutzstrategie heißt nicht Rückzug, sondern „Angriff und Attacke“. Sie rebellieren und leisten Widerstand. Oft fahren sie schwere Geschütze auf und schießen bereits bei Kleinigkeiten aus allen Rohren. Förderlich für eine Beziehung ist auch dieses Verhalten nicht.

Innerer Einklang und Selbstvertrauen

Sowohl die eine als auch die andere Strategie führen zum Verlust von Harmonie und zwar in erster Linie zum Verlust der inneren Harmonie mit sich selbst. Aber gerade der Einklang mit sich selbst, sich der eigenen Werte und der persönlich wichtigen Anliegen und Ziele bewusst zu sein, ist zentral dafür, das Leben im eigenen Sinne zu gestalten.

Wer in der Gemeinschaft mit seinen Mitmenschen gut leben und gleichzeitig seinen Weg gehen möchte, wird deshalb nicht umhin kommen, das eine oder andere klärende Gespräch zu führen. Dafür braucht es neben Selbstvertrauen auch die Fähigkeit, persönlich wichtige Anliegen (die zu Beginn häufig zu Konflikten mit dem Gegenüber führen) mutig und konstruktiv anzusprechen und zu klären.

Konfliktfähigkeit lässt sich lernen!

Die Fähigkeit Konflikte mutig anzugehen und konstruktiv zu lösen, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich ausgeprägt. Sie hängt erheblich von der Persönlichkeit und der inneren Glaubenshaltung ab. Die gute Nachricht aber ist, innere Einstellungen können verändert und Konfliktfähigkeit kann – zum eigenen Wohl – erlernt und trainiert werden.

Möchten Sie aktiv werden und lernen, mit Konflikten besser umgehen zu können? Kontaktieren Sie mich bitte. Ich freue mich darauf und unterstütze Sie gerne! 

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