New Work: Wie wollen wir in Zukunft arbeiten?  

New Work Session: Digitale Transformationszünder

New Work und die Frage, wie wir in Zukunft arbeiten wollen, sind hochaktuelle Themen. Sie stehen in engem Zusammenhang mit Fragen der Mitarbeiterführung, Arbeitszeitmodellen, Formen der Arbeitsorganisation, Diversity Management und technologischer Innovation. Um New Work gerecht zu werden, sind Unternehmen und Organisationen heute vor große Herausforderungen gestellt. Insbesondere ist mit der unheimlichen Macht alter Routinen, Erfahrungen und Entscheidungsprozessen zu brechen, wenn es gelingen soll, Raum für neue Arbeitsmodelle und Kreativitätsinseln für Innovationen zu schaffen.

Am Montag in der vergangenen Woche hatte ich die Gelegenheit, an der Veranstaltung „NEW WORK SESSION: Digitale Transformationszünder“ teilzunehmen, ein von Xing in den Räumen von Design Offices in Nürnberg, Königstorgraben 11, organisierter Vortrags- und Diskussionsabend.

„Freiheit in der Arbeit – Dienst du noch oder arbeitest du schon?“

In seinem Vortrag mit dem Titel „Freiheit in der Arbeit – Dienst du noch oder arbeitest du schon?“ stellte Thomas Sattelberger ebenso amüsant wie interessant dar, dass laut einer aktuellen Umfrage zufolge, heute ca. zwei Drittel der Mitarbeiter unzufrieden sind, mit der Art und Weise, wie sie von ihren Vorgesetzten geführt werden. Führung wird überwiegend als autoritär und wenig kooperativ erlebt. Danach besteht auf der Führungsebene nur wenig Bereitschaft, Mitarbeiter in Entscheidungsprozesse einzubeziehen und ihnen einen größeren Spielraum für eigenverantwortliches Arbeiten einzuräumen. Ein hoher Teil der Mitarbeiter hat zudem das Gefühl, dass ein großer Teil ihrer Fähigkeiten und Kompetenzen in ihrer täglichen Arbeit nicht abgerufen werden. Viele haben auch das Gefühl, dass sie von ihrer Führungskraft nur wenig Unterstützung erhalten; bei größeren Problemen häufig sogar allein gelassen werden.

Alltag in deutschen Unternehmen und Organisationen

Unterforderte, unzufriedene und demotivierte Mitarbeiter sind Alltag in vielen deutschen Unternehmen und Organisationen. Die Arbeitszufriedenheit leidet spürbar und beeinträchtigt nicht selten die Gesundheit der Mitarbeiter. Wie auch die aktuelle Umfrage zeigt, besteht zwischen der Zufriedenheit am Arbeitsplatz und der Mitarbeitergesundheit ein enger Zusammenhang.

Die Umfrage zeigt aber auch, dass sich viele Mitarbeiter mehr Eigenverantwortlichkeit bei der Erfüllung ihrer Aufgaben, die volle Entfaltung ihrer Fähigkeiten und Kompetenzen sowie eine stärkere Einbeziehung in Entscheidungsprozesse wünschen. Ebenso wünschen sie sich mehr kooperative Teamarbeit und mehr Unterstützung durch ihre Führungskräfte in Form von Coaching.

Flexible Arbeitszeitmodelle, zur besseren Vereinbarung von Familie und Beruf, flexible Organisationsformen, um beispielsweise einen Teil der Tätigkeit im Homeoffice oder an einem anderen Ort außerhalb des Büros erledigen zu können sowie betriebliche Einrichtungen für Kinderbetreuung ebenso wie die Möglichkeit, den Hund mit zur Arbeit nehmen zu können, sind einige weitere Aspekte auf der Wunschliste vieler Mitarbeiter in Deutschland.

 Agieren Unternehmen in Deutschland selbstzerstörerisch?

Anhand dieser Umfrageergebnisse liegt die Frage nahe, ob Unternehmen und Organisationen, die Bedürfnisse ihrer qualifizierten Mitarbeiter nicht erkennen? Insbesondere die Anforderungen nach kompetenter, kooperativer Führung, Möglichkeiten zeitlich und organisatorisch flexibel arbeiten zu können, nicht sehen? Graben sie sich dadurch selbst das Wasser ab? Handeln sie, was diese Aspekte betrifft, am Ende selbstzerstörerisch?

In deutschen Unternehmen und Organisationen ist der Innovationsfocus immer noch und in erster Linie von finanziellen und technischen Aspekten getrieben, nach dem Motto “höher, schneller, weiter!” Auf “anders” liegt der Focus bei Innovationen bisher nicht. Die Angst vor Fehlentscheidungen und einer Veränderung von Machtstrukturen, behindern die Innovationsfähigkeit vieler Unternehmen. Oft wird zu lange am Status Quo, den etablierten Entscheidungsprozessen und gewohnten Routinen festgehalten. Das Gefühl für den inneren Zustand des Unternehmens fehlt. Betriebliche Erschöpfung ist die Folge.  Kreatives Arbeiten, volle Entfaltung der Fähigkeiten und Kompetenzen sowie Partizipation neuer Personen an Entscheidungsprozessen finden in den alten Strukturen nur wenig Raum. Technologische Innovationen sind unter diesen Bedingungen immer schwerer zu realisieren.

New Work erfordert Transformation in sozialer und technologischer Hinsicht

Die Forderungen der Mitarbeiter nach New Work sowie die Forderung des Marktes nach technologischen Innovationen, stellen Unternehmen und Organisationen vor die Herausforderung sich selbst von innen heraus zu verändern. New Work erfordert Transformation, wobei technologische und soziale Innovation Hand in Hand gehen müssen.

Um den Weg der Transformation erfolgreich zu beschreiten, ist es erforderlich, die blinden Flecken der eigenen Wahrnehmung auszuräumen. Die unheimliche Macht alter Routinen und Erfahrungen zu brechen, Entscheidungsprozesse und -personen zu ändern. Die Voraussetzungen für eine neue Unternehmens-DNA sind zu schaffen. Hierzu sind innovationsfördernde Kulturinseln in die alte Arbeitsstruktur zu integrieren. So werden Experimentierfelder für New Work geschaffen. Um hierfür neue Arbeitsmodelle erproben und Raum für Kreativität und die Entwicklung von Innovationen öffnen zu können, ist die Abspaltung einer New Company aus der bisherigen Unternehmensorganisation zweckmäßig. Wichtig ist es auch, den bisherigen Nukleus des Unternehmens um ein kreatives, innovationsförderndes Umfeld zu erweitern. Dieses kann aus Bereichen der eigenen Firma, aus Hochschulen und einem industriellem Netzwerk bestehen, um die Entfaltung einer sich gegenseitig befruchtende Wirkung zu ermöglichen.

 Wenn Sie sich zu diesem Thema gerne mit mir persönlich austauschen möchten, stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung. Kontaktieren Sie mich bitte! Ich freue mich darauf!

Jetzt Kontakt aufnehmen