Teambuilding in der Automobilindustrie in turbulenten Zeiten

Teambuilding in der Automobil-Zulieferindustrie in turbulenten Zeiten – Was es braucht und was es bringt – Ein Erfahrungsbericht

Der Abgas-Skandal bei VW hat die Automobilindustrie zuletzt in starken Aufruhr und nach wie vor andauernde Turbulenzen versetzt. Dies bleibt natürlich auch nicht ohne Auswirkungen auf die beteiligten Zulieferbetriebe. Welche Folgen sich hier ergeben und wie man diesen durch ein gezieltes Teambuilding begegnen kann, zeigt mein nachfolgender Praxisbericht über eine Teamentwicklung, die ich zusammen mit einem Partner am Freitag in der vergangenen Woche (19.02.2016) bei einem Wolfsburger Automobilzulieferer durchgeführt habe.

Der Abgas-Skandal und seine vielschichtigen Auswirkungen hält auch die Zulieferbetriebe in Atem. Immer häufiger werden sie von ihren Kunden mit spontanen Änderungswünschen bei bestehenden Aufträgen konfrontiert. Sowohl die Planungen und Abläufe in der eigenen Fertigung als auch die Prozesse auf allen übrigen Ebenen der Zulieferbetriebe werden dadurch über den Haufen geworfen und müssen kurzfristig angepasst und neu organisiert werden. Da regelmäßig die vormals vereinbarten Liefertermine und Qualitätsstandardsunverändert erfüllt werden müssen, steigt der interne Abstimmungsbedarf der Mitarbeiter auf allen Ebenen der Zulieferbetriebe enorm.  Reibereien und Konflikte sowohl innerhalb der Teams als auch mit den involvierten Kollegen anderer Abteilungen bleiben da nicht aus. Hinzu kommt, dass auch die Ansprechpartner auf der Kundenseite durch die hauseigenen Probleme zunehmend unter Druck stehen und dadurch immer öfter gereizt und ungehalten reagieren. Die bisher verlässliche und angenehme Zusammenarbeit zwischen Lieferant und Kunde wird zunehmend komplexer und im zwischenmenschlichen Miteinander auf eine harte Probe gestellt. Die Mitarbeiter der Zulieferer erleben daher momentan eine Zeit zunehmender negativer Turbulenzen und stetig steigendem Arbeitsvolumen. Da zusätzliche qualifizierte Arbeitskräfte im Umfeld der Standorte der Automobilhersteller Mangelware sind, kann diese Belastungsspitze nicht durch die Einstellung neuer Mitarbeiter aufgefangen werden. Vielmehr müssen diese erhöhten Anforderungen durch die bestehende Mannschaft bewältigt werden. Die Mitarbeiter und Teams der Zulieferer leiden zunehmend unter dieser Arbeitsbelastung und den Stresssituationen in der persönlichen Zusammenarbeit. Die bisher hohe Arbeitszufriedenheit und das gute Betriebsklima auch unter diesen erschwerten Bedingungen aufrechtzuerhalten, stellt die Menschen auf allen Ebenen des Unternehmens – Führungskräfte, einzelne Mitarbeiter und ganze Teams – auf eine harte Bewährungsprobe und vor eine große Herausforderung.

Um das eigene Vertriebsteam bei der Bewältigung dieser Herausforderung wirksam zu unterstützen und die bisher sehr gute Stimmung im Team und den Zusammenhalt zwischen den Mitarbeitern wieder aufzufrischen und zu stärken, wurde vom Vertriebsleiter eines Zulieferbetriebs die Durchführung eines speziell auf die beschriebenen Rahmenbedingungen und die internen Bedürfnisse seines Vertriebsteams abgestimmten Teambuilding-Tages bei Kompetenz Mensch und FP sportreisen als Trainer-Duo beauftragt.

Die Anforderung des Auftraggebers an das Trainer-Duo, Beate Reinhart und Frank Pickel, war, das Teambuilding so zu konzipieren und durchzuführen, dass den Mitarbeitern seines Vertriebsteams ein schöner Tag in der Lüneburger Heide, fernab des Büros und dem aufreibenden Alltag des Zulieferbetriebs bereitet wird. Die Mitarbeiter sollten in der Gemeinschaft ihres Teams einen abwechslungsreichen Tag mit viel Spaß und guter Stimmung erleben dürfen und hieraus wieder frische Energie und Motivation für ihren Job ziehen können. Dem Vorgesetzten war es ein Anliegen, den Mitarbeitern auf diese Weise seine Wertschätzung und Anerkennung für ihre zuverlässige und gute Arbeitsleistung zu vermitteln.

Dem Vorgesetzten war es aber auch wichtig, mit dem Teambuilding den Mitarbeitern in entspannter und lockerer Atmosphäre den Raum zu geben, die aktuelle Stimmung im Team und den Modus ihrer internen Kommunikation und Zusammenarbeit im momentanen Alltag des Betriebs gemeinsam zu reflektieren und mögliche Ansatzpunkte für besser geeignete und mehr konstruktive Handlungs- und Verhaltensweisen zu erkennen. Nach seiner Vorgabe sollte das Team mit dem Teamentwicklungsprozess unterstützt werden, ein gemeinsames Motto und gemeinsame Leitlinien zu entwickeln, die es ihnen ermöglichen, trotz arbeitsintensiver und stressbehafteter Zeiten in guter Stimmung und Arbeitsatmosphäre fruchtbar und erfolgreich zusammenzuarbeiten.

Um diese Vorgabe umzusetzen, haben wir das Teambuilding so konzipiert, dass die Teilnehmer im Tagesverlauf in unterschiedlichen Interaktions- und Spielmodulen (Trainer Frank Pickel) sowohl Spaß und konstruktives Miteinander in angenehmer, entspannter Atmosphäre erleben, als auch die Anforderung erfahren, als Team eine komplexe, herausfordernde und teilweise auch “Stress” verursachende Spielsituation, gemeinsam bewältigen und lösen zu müssen. Hierauf abgestimmt wurden Reflexions- und Workshop-Module (Trainer Beate Reinhart) in den Tag eingebaut. In diesen Modulen hatten die Mitarbeiter die Aufgabe, die positiven, Spaß bereitenden Spiele im Team mit denjenigen Interaktionsspielen zu vergleichen, die sie als Team in eine “Stresssituation” versetzt haben. Stresssituation deshalb, weil beispielsweise die Zeitvorgaben unrealistisch waren,  die Spielregeln vom Trainer spontan geändert oder so definiert wurden, dass das vorgegebene Ziel fast nicht zu erreichen war. Das Team hat in diesen Spielen erlebt, dass der Einfluss von Stressfaktoren ihre zuvor positive Stimmung schwinden lässt, ihr Ton im Umgang miteinander rauer wird und das konstruktive Zusammenwirken deutlich leidet. In den Workshops hatten sie im weiteren Verlauf die Aufgabe, den Transfer zwischen den stressigen Spielsituationen und den Herausforderungen in ihrer täglichen Arbeit zu vollziehen und herauszuarbeiten, wo es in ihrem betrieblichen Alltag Situationen gibt, die mit den Stress verursachenden Spielsituationen vergleichbar sind, welche Ereignisse und Faktoren die Routinen und Arbeitsabläufe im Team stören und aus dem Ruder laufen lassen, die Stimmung im Team und die Arbeitszufriedenheit beeinträchtigen. Im gemeinsamen Workshop wurde von den Mitarbeitern auch herausgearbeitet, welche Aspekte ihnen für ihre Zusammenarbeit im Team in arbeitsintensiven und stressbehafteten Zeiten wichtig sind. Auf dieser Grundlage und mit der Unterstützung der Trainer ist es dem Vertriebsteam gelungen, ein gemeinsames Motto für ihre künftige Zusammenarbeit in anspruchsvollen Zeiten zu erarbeiten und einvernehmlich festzulegen. Die Erarbeitung hierauf abgestimmter Leitlinien erfolgt nun in dieser Woche in einem gesonderten Prozess.

 

Wenn Sie Interesse haben, mit Ihren Mitarbeitern in einer Kombination aus Reflexions- und Workshop-Modulen und hierauf abgestimmten Interaktions- und Spielmodulen an aktuellen Themen, die Sie und das Team bewegen, im Rahmen eines Teambuildings oder Teamcoachings zu arbeiten, dann kontaktieren Sie mich! Ich berate und unterstütze Sie gerne, den für Sie und Ihr Team passenden Entwicklungsprozess zu konzipieren und durchzuführen. Ich freue mich darauf!

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