Das Wohlbefinden am Arbeitsplatz von Frauen im Fokus

Gallup-Studie 2024: Wohlbefinden am Arbeitsplatz von Frauen im Fokus

Ergebnisse und Erkenntnisse zur psychischen Gesundheit berufstätiger Frauen

Im Rahmen einer von Februar 2023 bis Oktober 2024 durchgeführten Studie untersuchte das Gallup-Institut, wie sich die Beziehung zwischen Arbeit und Privatleben auf die Karriereverläufe und das allgemeine Wohlbefinden von Frauen auswirken kann. 

Laut der Studie geben viele Frauen an, dass der zunehmende Stress und das sinkende Wohlbefinden am Arbeitsplatz auch dazu führen, dass sie ihr berufliches Engagement reduzieren und sie sogar bereit sind, den Arbeitgeber zu wechseln, um ihre familiären Verpflichtungen besser erfüllen zu können. Diese Situation belastet damit nicht allein die psychische Gesundheit der Mitarbeiterinnen, sie führt auch zu spürbaren Auswirkungen auf Unternehmen und Organisationen. 

Die Gallup-Studie liefert hierzu detaillierte Einblicke in die Belastungen, denen berufstätige Frauen ausgesetzt sind, und verdeutlicht die damit verbundenen Auswirkungen.

Laut der Studie:

• Geben 51 % der berufstätigen Frauen an, dass sie sich am Vortag stark gestresst gefühlt haben (im Vergleich zu 39 % der Männer).
• 42 % sagen, dass ihr Job in den letzten sechs Monaten einen etwas oder extrem negativen Einfluss auf ihre psychische Gesundheit hatte (im Vergleich zu 37 % der Männer). 
• Ist bei Frauen mit hohem Stresslevel zudem die Wahrscheinlichkeit um 46 % höher, dass sie aktiv nach einem neuen Job suchen.
• Gibt etwa jede sechste Frau (17%) an, dass sie täglich oder mehrmals täglich ihre Arbeit unterbrechen muss, um familiäre oder persönliche Verpflichtungen zu regeln (im Vergleich zu 11% der Männer).
• Sagen etwa 18 % der Frauen, dass sie mindestens täglich außerhalb ihrer Arbeitszeit arbeitsbezogene Verpflichtungen erfüllen müssen (im Vergleich zu 15% der Männer).

Alarmierendes Ergebnis der Studie ist, dass Frauen in dieser Belastungssituation eine um 71 % höhere Wahrscheinlichkeit haben, sich ausgebrannt zu fühlen.

Arbeit und Privatleben: Warum viele Unternehmen noch auf Konkurrenz statt Balance setzen – und wie das die psychische Gesundheit belastet

In vielen Unternehmen werden Arbeits- und Privatleben der Mitarbeitenden noch immer als konkurrierende Prioritäten betrachtet. Besonders berufstätige Frauen sehen sich häufig mit Anforderungen konfrontiert, die ein Ungleichgewicht zugunsten der Arbeit schaffen. Dieses Ungleichgewicht führt zu erheblichen Belastungen für die psychische Gesundheit und die Work-Life-Balance.

Statt Arbeit und Privatleben als Gegensätze wahrzunehmen, sollten Arbeitgeber und Führungskräfte erkennen, dass beide Bereiche gleichwertige Bestandteile eines erfüllten Lebens sind. Wenn Unternehmen ihre Mitarbeitenden – und insbesondere Frauen – aktiv darin unterstützen, berufliche und private Verpflichtungen zu vereinen, steigern sie das Wohlbefinden am Arbeitsplatz und das Engagement ihrer Mitarbeitenden erheblich.

Wie die aktuelle Gallup-Studie zeigt, sind Maßnahmen zur Förderung des Wohlbefindens von Frauen am Arbeitsplatz eine lohnende Investition. Frauen, die überzeugt sind, ein gesundes Gleichgewicht zwischen Arbeit und persönlichen Verpflichtungen wahren zu können, haben:

• Eine um 50 % höhere Wahrscheinlichkeit, erfolgreich zu sein,
• Doppelt so hohe Bereitschaft, sich aktiv bei der Arbeit zu engagieren, und
• Eine um 38 % geringere Wahrscheinlichkeit, aktiv nach einem neuen Job zu suchen.

Ein wichtiger Aspekt ist dabei die Unterstützung bei Kinderbetreuungsaufgaben. Unternehmen, die flexibel auf unerwartete Probleme reagieren und den nötigen Rahmen schaffen, erleichtern es Frauen, Beruf und Familie zu vereinbaren. Laut der Gallup-Studie erwägen berufstätige Frauen mit Kindern doppelt so häufig wie Männer eine Arbeitszeitverkürzung oder Kündigung, wenn Kinderbetreuungsprobleme oder familiäre Verpflichtungen ihre berufliche Entwicklung beeinträchtigen.

Maßnahmen zur Förderung von Wohlbefinden und psychischer Gesundheit am Arbeitsplatz

Wie Unternehmen weibliche Mitarbeitende gezielt unterstützen können

Um die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden von Frauen am Arbeitsplatz zu stärken, müssen Arbeitgeber und Führungskräfte effektive Wege finden, um berufstätige Frauen und Mütter aktiv zu unterstützen. Dabei geht es darum, die konkurrierenden Anforderungen von beruflichen Aufgaben und familiären Verpflichtungen in Einklang zu bringen – und das auf eine Weise, die von den Frauen als praktikabel und hilfreich empfunden wird.

Der erste Schritt in diese Richtung ist ein grundlegender Bewusstseinswandel: Arbeitgeber und Führungskräfte müssen erkennen, dass Wohlbefinden am Arbeitsplatz die Basis für langfristige Mitarbeiterbindung und nachhaltige Leistung darstellt. Diese Erkenntnis sollte in den Fokus der Unternehmensstrategie rücken.

Führungskräfte in einer Schlüsselrolle:
Führungskräfte spielen eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, das Wohlbefinden ihrer Mitarbeitenden zu fördern. Durch ihre Nähe zu den Teams und die direkte Kommunikation können sie maßgeblich dazu beitragen, ein gesundes und unterstützendes Arbeitsumfeld zu schaffen. Arbeitgeber sollten daher Führungskräfte sensibilisieren und befähigen, um gezielte Maßnahmen für die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden am Arbeitsplatz umzusetzen.

Konkrete Maßnahmen: Wie Unternehmen Wohlbefinden und Work-Life-Balance fördern können

1. Flexible Arbeitszeitmodelle und Homeoffice-Regelungen etablieren

Unternehmen sollten flexible Arbeitszeiten, Gleitzeitmodelle und Homeoffice-Möglichkeiten anbieten. Diese Maßnahmen geben Frauen und Müttern die Freiheit, private und berufliche Anforderungen besser in Einklang zu bringen, ohne dabei ihre Arbeitsleistung zu beeinträchtigen.

2. Unterstützung bei der Kinderbetreuung schaffen

Betriebliche Kinderbetreuungseinrichtungen, finanzielle Zuschüsse oder Kooperationen mit lokalen Betreuungseinrichtungen helfen, den Druck zu reduzieren und ermöglichen es Mitarbeitenden, sich besser auf ihre Arbeit zu konzentrieren.

3. Gesundheits- und Resilienz-Programme bereitstellen

Workshops und Programme zur Stressbewältigung, Resilienzförderung oder Achtsamkeit können Mitarbeitenden helfen, psychische Belastungen zu reduzieren und ihre Gesundheit zu stärken. Digitale Tools wie Apps zur Stressbewältigung oder regelmäßige Coaching-Angebote können ebenfalls unterstützen.

4. Führungskräfte in Kommunikation und Empathie schulen

Führungskräfte sollten gezielt geschult werden, um die Bedürfnisse ihrer Teams zu erkennen und unterstützend zu handeln. Regelmäßige Weiterbildungen in Themen wie Konfliktmanagement, Work-Life-Balance und sozialer Kompetenz sind essenziell.

5. Mentoring-Programme und Netzwerke aufbauen

Ein interner Austausch durch Mentoring-Programme oder Frauennetzwerke bietet berufstätigen Frauen Unterstützung, Inspiration und Chancen zur Weiterentwicklung. Solche Netzwerke können eine starke Quelle für gegenseitige Stärkung und langfristigen Erfolg sein.

6. Arbeitsbelastung regelmäßig überprüfen

Arbeitgeber sollten sicherstellen, dass die Arbeitsbelastung realistisch bleibt. Regelmäßige Check-ins mit Mitarbeitenden können helfen, Überlastungen frühzeitig zu erkennen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.

7. Karrieremöglichkeiten trotz familiärer Verpflichtungen sichern

Frauen sollten gleiche Chancen auf berufliche Weiterentwicklung haben – unabhängig von familiären Verpflichtungen. Transparente und faire Beförderungsrichtlinien sowie individuelle Karriereplanung können helfen, das Vertrauen der Mitarbeitenden zu stärken.

8. Feedback- und Unterstützungsangebote fördern

Eine offene Feedback-Kultur schafft Vertrauen und ermöglicht es Mitarbeitenden, ihre Herausforderungen zu teilen. Arbeitgeber sollten aktiv auf die Bedürfnisse ihrer Mitarbeitenden eingehen und Unterstützungsangebote wie vertrauliche Gespräche oder anonyme Umfragen bereitstellen.

Ein gesundes Arbeitsumfeld schaffen: Wohlbefinden als Priorität

Die Bedeutung von Führungskräften für Zufriedenheit und Engagement

Eine Kultur des Wohlbefindens beginnt bei den Führungskräften: Sie sind Vorbilder und Multiplikatoren. Wenn diese achtsam mit eigenen Ressourcen umgehen, über Wohlbefinden sprechen und Unterstützungsangebote aktiv fördern, schafft dies Vertrauen und Akzeptanz.

Die Vorteile für Unternehmen sind klar:

• Höheres Engagement und stärkere Bindung der Mitarbeitenden
• Weniger Fehlzeiten und Burnout
• Steigende Attraktivität als Arbeitgeber

Wohlbefinden am Arbeitsplatz – Ihre Strategie für Erfolg

Warum psychische Gesundheit und Zufriedenheit entscheidend für Unternehmen sind

Die Förderung des Wohlbefindens ist nicht nur ein Zeichen von Wertschätzung, sondern auch eine Investition in den Unternehmenserfolg. Mitarbeitende, die ein gesundes Gleichgewicht zwischen Beruf und Privatleben erleben – unabhängig vom Geschlecht – sind produktiver, engagierter und langfristig loyaler. Frauen profitieren hierbei besonders, da sie oft vor spezifischen Herausforderungen stehen, doch die positiven Effekte einer Work-Life-Balance kommen allen Mitarbeitenden zugute.

Sprechen Sie uns an!

Bei Kompetenz Mensch begleiten wir Sie dabei, gezielte Maßnahmen zur Förderung des Wohlbefindens in Ihrem Unternehmen zu entwickeln und erfolgreich umzusetzen. Entdecken Sie auf unserer Website unsere Beratungsangebote im Bereich Kulturentwicklung sowie unsere Angebote im Bereich Business Coaching, die speziell auf die Bedürfnisse moderner Unternehmen abgestimmt sind. Kontaktieren Sie uns für ein unverbindliches Erstgespräch – gemeinsam schaffen wir die Grundlage für Ihren nachhaltigen Erfolg!

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