Nachbarschaftskonflikt

Nachbarschaftskonflikt: Streit mit dem Nachbarn – Ein Problem, das viele betrifft!

 

Mülltonnen auf der falschen Grundstücksseite, zu nah am Zaun stehende Bäume, deren überhängende Äste, ihr Laub in Nachbars Garten fallen lassen, Rasenmäher, Laubbläser oder Kreissägen, die am frühen Samstagmorgen das Viertel beschallen, Nachbars Dackel, der immer wieder bellt oder die Katze, die die Fische aus dem Teich fängt bis hin zu der Dame aus dem dritten Stock eines Mehrfamilienhauses in Nürnberg, die sich über den Sonntagsbrunch auf der Terrasse ihrer Mitbewohner im Erdgeschoß ärgert und kurzerhand einen Eimer Wasser über die Brüstung kippt oder der junge Mieter aus dem vierten Stock, der regelmäßig am Wochenende mit seinen Kumpels mit lauter Musik und reichlich Alkohol die Nacht durchfeiert und seine Partys auch schon mal damit enden lässt, dass vom Balkon aus Glasflaschen in den Hof geworfen werden.

Das alles sind kleinere und größere Anlässe und Ärgernisse, die immer wieder zu Diskussionen und Reibereien zwischen Nachbarn und Hausbewohnern führen und nicht selten in anhaltenden Konfrontationen und handfesten Streitigkeiten münden. Eine aktuelle Umfrage der Nürnberger Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) hat ergeben, dass Streit mit dem Nachbarn zu einem Problem geworden ist, das immer mehr Menschen in ihrem Alltag begleitet. Danach hat bereits jeder Dritte von mehr als 1000 Befragten schon einmal Streit und Konflikte mit Nachbarn gehabt.

Für alle diejenigen, die in einen Nachbarschaftsstreit verwickelt sind, ist die erste Empfehlung, mit dem Nachbarn ein Gespräch zu suchen und auf freundlicher, möglichst sachlicher Basis eine Klärung herbeizuführen. Was aber, wenn dies nichts bringt oder der Nachbar zu einem Gespräch nicht bereit ist?

Rechtlichen Rat einholen und dann – in der Hoffnung eine Klärung und Streitbeilegung zu erreichen – ein gerichtliches Verfahren in Gang setzen?  Wie aus der Umfrage hervorgeht, ist das der Weg, den viele Betroffene einschlagen, um zu ihrem Recht zu kommen, denn die Zahl aufgrund von Nachbarschaftsstreitigkeiten anhängiger Gerichtsverfahren in Deutschland nimmt stetig zu. Die Praxis zeigt aber, dass auch der Gang zum Richter nicht immer das gewünschte Ergebnis bringt. In der Regel müssen die Beteiligten einem faulen Kompromiss zustimmen oder mit Gewinner – Verlierer – Lösungen leben, was in beiden Fällen nicht wirklich zufrieden stellt.

Aufgrund der durch die Wohnverhältnisse gegebenen räumlichen und persönlichen Nähe zum Nachbarn, empfiehlt es sich gerade hier der Gang zum Mediator und die Durchführung einer Mediation. Selbst wenn der Nachbar, nicht bereit sein sollte, ein gemeinsames Mediationsverfahren durchzuführen, kann der Mediator durch eine Konfliktberatung Möglichkeiten und Wege aufzeigen, wie es auch einseitig gelingen kann, mit dem Nachbarschaftskonflikt konstruktiv umzugehen und diesen gut zu bewältigen.

Je früher sich die Beteiligten für eine Mediation entscheiden, desto größer sind ihre Aussichten auf Erfolg. Je länger dagegen der Streit andauert, umso mehr verhärten sich die Fronten und die Gesprächs- und Lösungsbereitschaft geht gegen null.

Nehmen Sie Streitigkeiten und Konflikte in Ihrem persönlichen Lebensumfeld nicht einfach hin, werden Sie aktiv und versuchen Sie die Situation konstruktiv zu lösen. Ein Mediator und eine Mediation können hier gute Dienste leisten und Ihre Lebensqualität erhalten oder wieder herstellen.